Wir über Uns

Wir sind zwei Segelbegeisterte Brüder, die seit 15 Jahren jeden Sommer ihrem Hobby frönen.

 

Zunächst natürlich immer auf modernen GFK-Yachten „Jogurtschüsseln“, immer mit dem sehnsüchtigen Blick auf die schönen alten Klassiker aus Holz. Schließlich bot sich die Gelegenheit, ein altes Holzboot in Schweden zu erwerben.

 

Warum Holz? Zunächst einmal ist Holz das älteste und natürlichste Baumaterial beim Bootsbau überhaupt. Kein anderes Rohmaterial ist ausdrucksstärker und schöner. Es ist lebendig und warm, biegsam und elastisch, in jede Form zu bringen und problemlos zu bearbeiten.

 

Davon unabhängig strahlen klassische Holzboote eine natürliche Eleganz und Schönheit aus, die wohl jeden Segler beeindrucken. Da nimmt man gerne die Nachteile und den höheren Erhaltungsaufwand in Kauf.

 

Die Fangemeinde zum Erhalt der klassischen Holzboote wird beständig größer.

 

Wir zählen zu ihr!.

Wie alles begann…

„Ich hab ein Boot gekauft…“
Dieser Anruf meines Bruders erreichte mich an einem dieser typisch neblig-grauen, tristen norddeutschen Novemberabende, an denen man froh vor dem Kaminofen sitzt und vom nächsten Segelsommer träumt.

 

Frank befand sich gerade aus beruflichen Gründen in Göteborg und hatte bei der Gelegenheit ein altes Holzboot entdeckt. Geblendet von den klassischen und eleganten Linien war es wohl Liebe auf den ersten Blick. Rationale Argumente meinerseits, mit dem letztlich unkalkulierbaren Risiko beim Kauf und dem hohen Aufwand beim Erhalt eines Vollholzbootes verhallten ungehört….

 

„Das Boot ist in gutem Zustand, muß lediglich gestrichen werden…“ so sein Urteil nach der ersten Besichtigung. Ich erhielt den Auftrag sofort!! einen Trailer zu besorgen, um einen schnellen Transport nach Deutschland zu ermöglichen.

 

Nach Studium in Internet und einschlägigen Segeljournalen konnte ich 2 Tage später in Oberhausen einen passenden Tandemtrailer erwerben. Samstagmorgens gekauft, nachmittags sitze ich bereits in einem schnell geliehenen Zugfahrzeug (danke Hans-Gerd) auf dem Weg nach Schweden.
Einige Stunden und ca. 1000km später findet im nächtlich-dunklen Hafen von Helsingör ein Treffen mit Frank statt, der mir entgegen gefahren ist. Für lange Reden ist keine Zeit, die Fähre fährt bereits in wenigen Minuten zurück. Nur kurz den Trailer abkuppeln, erste Fotos werden ausgetauscht, dann geht es bereits zurück nach Hause, wo ich am folgenden Mittag müde ankomme.

 

Auch Frank hat noch einen weiten Weg nach Göteborg zurück vor sich. In den nächsten Nächten wird er den Trailer umbauen und das Boot bei dichtem Schneetreiben mit Hilfe des Voreigners auf den Trailer setzen und anschließend nach Deutschland bringen.

 

Und 1 Woche später ist es soweit…
Vor dem Haus steht ein langes Gespann. Ganz schön groß, wie sie da steht auf dem Trailer. Schon auf den ersten Blick nehmen uns die eleganten Linien gefangen, die so ganz anders sind als bei modernen Kunststoffbooten. Aber schon jetzt fallen auf Deck erste schwarze, offensichtlich morsche Stellen auf, so daß es wohl doch nicht bei „nur ein bißchen Farbe…“ bleiben wird.

 

Egal… zunächst einmal wird im Kreis der Familie Schiffstaufe gefeiert. „Dulcibella“ soll die Schöne von nun an heißen, nach dem Roman „Das Rätsel der Sandbank“ von Erskine Childers